Zum fünften Mal insgesamt und zum dritten Mal auch in Deutschland ist das Sticker-Sammelalbum des schweizerischen Fußballmagazins „tschuttiheftli“ erschienen. Mit seinen von Künstlern gestalteten Stickern zu allen Teams der großen Fußballturniere hat das „tschuttiheftli“-Album längst einen Kult-Status erlangt und sich bei vielen Sammlern als Alternative zum Panini-Hype etabliert. Die Alben sind so erfolgreich geworden, dass sie zum Hauptprodukt des Verlags geworden sind, das Magazin wurde inzwischen eingestellt.
Name: tschuttiheftli Sammelalbum 2016
Publisher: tschutti heftli
Release (D): 8. April 2016
Sticker: 365 plus 25 Tattoos
Erhältliche Produkte:
– Sammelalbum – 3,90 Euro
– Tüte (mit zehn Stickern) – 1,50 Euro
Aufbau der Sammlung;
001-011 Stick Together
012-025 Frankreich
026-039 Rumänien
040-053 Albanien
054-067 Schweiz
068-081 England
082-095 Russland
096-109 Wales
110-123 Slowakei
124-137 Deutschland
138-151 Ukraine
152-165 Polen
166-179 Nordirland
180-193 Spanien
194-207 Tschechien
208-221 Türkei
222-235 Kroatien
236-249 Belgien
250-263 Italien
264-277 Irland
278-291 Schweden
292-305 Portugal
306-319 Island
320-333 Österreich
334-347 Ungarn
348-360 Frauenfussball All Stars
361-365 Erfolgreiche Job-Transfairs
tattoo 1-25 Tattoos
Das Album sieht also relativ überraschungsarm aus – und das ist es auch. Die Ausweitung der EM auf 24 Teams hat den „tschuttiheftli“-Machen ein wenig Freiraum genommen, wenn sie die Zahl der Sticker nicht weit über die 400er-Marke hätten ausdehnen wollen. Gab es beim EM-Album 2012 beispielsweise noch Sticker mit den Stadien, einem „EM-Comic“, dem nicht qualifizierten Team der Schweiz („Leider Nein“), Stars aus Nationen, die ebenfalls nicht dabei waren („Schmerzlich vermisst“) und Schiedsrichtern, gibt es diesmal nur eine Doppelseite mit Stickern zum Partner terre des hommes, eine mit „Frauenfussball All Stars“ und ein paar Sticker zum Partner Job-Transfair. Dazu dann noch die 25 Tattoos, die nicht ins Album gehören.
Das Logo von Irland, ein Job-Transfair-Sticker und das Frankreich-Tattoo
Ohnehin ist das Album traditionell schlicht gehalten. Wer hier Informationen über das EM-Turnier oder sogar über die einzelnen Spieler erwartet, ist falsch. Doch das ist nicht das Entscheidende bei den „tschutti“-Stickern. Das Entscheidende sind die Sticker selbst. Sie sind nämlich in den meisten Fällen kleine Kunstwerke. Für jedes Team wurde ein Künster/Gestalter/Maler/Zeichner ausgewählt, der die 14 Sticker des Landes beisteuerte: ein Logo als Silbersticker, 11 Spieler-Bilder, der Trainer und eins mit dem Künstler selbst.
Chiriches aus Rumänien, Norwood aus Nordirland und Manzukic aus Kroatien
Der Stil der 24 Künstler ist so unterschiedlich wie er unterschiedlicher kaum sein könnte. Von realistischen kleinen Gemälden oder Zeichnungen wie den Stickern des deutschen Teams oder denen der Schweiz über Karrikaturen wie den Bildern aus Rumänien bis hin zu völlig verfremdeten abstrakten Werken wie den Stickern von Island ist alles dabei. Etwas negativ fällt mir auch diesmal wieder die Plattheit auf, mit der einige Länder bedacht wurden. So sind die rumänischen Spieler allesamt Vampire und die Spanier haben alle einen Lippenstift-Abruck um Gesicht.
Der deutsche Trainer Jogi Löw, Isco aus Spanien und Benedikt Notter, der die Sticker der Ukraine gestaltet hat
Dennoch: Das Öffnen und Auspacken der Sticker-Tüten macht hier noch mehr Spaß als bei anderen Kollektionen, weil man ganz einfach nicht weiß, wie die nächsten Bilder aussehen. Im Übrigen sind die beiden ersten „tschutti“-Alben inzwischen richtig wertvoll. Bei ebay ist ein Album aus dem Jahr 2008 gerade für über 450 Euro weg gegangen, eins aus dem Jahr 2010 für immerhin noch fast 330 Euro.
Fazit: Eine tolle, eil so ungewöhnliche Kollektion, die perfekt als Ergänzung zum Panini-Klassiker dienen kann. Empfehlenswert ist übrigend die direkte Bestellung bei tschuttiheftli.de – am besten gleich über 50 Tüten. Ich hatte in meinen 50 Tüten alle Sticker dabei, musste also nicht mehr ins oft mühsame Tauschgeschäft einsteigen.