Die Sticker- und Cards-Kollektionen zur spanischen Fußball-Liga sind erstmals auch in Deutschland erhältlich, wenn auch nur online direkt bei Panini. Für mich dennoch ein Grund, mir die beiden Sammlungen erstmals genau anzuschauen und Euch näher zu bringen. Was taugen die „Cromos“ und die „Megacracks“?
Name: LaLiga 2016-17 Colección Oficial de Cromos
Publisher: Panini
Release (D): 1. Oktober 2016
Sticker: 556
In Deutschland erhältliche Produkte:
– Album – 5 Euro
– Stickertüte [mit 6 Stickern] – 70 Cent [ein Display enthält 50 Tüten]
Aufbau der Sammlung:
001-040 Escudos / Entrenadores [Logos und Trainer]
001-016 Deportivo Alavés
001-016 Athletic Club
001-016 Atlético de Madrid
001-016 F.C. Barcelona
001-016 Real Betis
001-016 R.C. Celta
001-016 R.C. Deportivo
001-016 S.D. Eibar
001-016 R.C.D. Espanyol
001-016 Granada C.F.
001-016 U.D. Las Palmas
001-016 C.D. Leganés
001-016 Real Madrid
001-016 Málaga C.F.
001-016 C.AT. Osasuna
001-016 Real Sociedad
001-016 Sevilla F.C.
001-016 Real Sporting
001-016 Valencia C.F.
001-016 Villarreal C.F.
001-016 Serie Oro
001-011 LaLiga 2
001-064 Últimos Fichajes
001-007 Los Calores del Capi
plus 60 Cromos de Chicle
Die spanischen Fußball-Sticker sind wohl die am kompliziertest zu sammelnden Bilder, die es gibt. Der obige „Aufbau der Sammlung“ sieht zwar klar strukturiert aus, doch er zeigt die erste Schwierigkeit beim Sammeln: die Nummerierung. Bei jedem Verein fangen die Nummern wieder bei 1 an, eine durchgehende Nummerierung gibt es nicht. Das hat auch damit zu tun, dass zur Kollektion ständig weitere Sticker erscheinen, für die im Album eigentlich kein Platz ist.
Schon die Original-Kollektion – ohne Update-Sticker – besteht pro Team nicht aus 16 Bildern, wie die Nummerierung 1 bis 16 suggeriert. Bei allen Vereinen gibt es Sticker wie 13A und 13B. Das heißt: Es passen zwei Sticker auf den einen Platz im Album. Der Sammler kann sich aussuchen, welchen er einklebt – oder er klebt beide ein. Im Album wird dafür vorgeschlagen, von der Sticker-Rückseite etwas abzuschneiden und das Bild quasi zum Umklappen über das andere zu kleben. Durch die vielen A- und B-Sticker besteht die Original-Kollektion aus 396 Stickern.
Trainer Luis Enrique vom FC Barcelona und das Logo des Sevilla F.C.
In weiteren Auflagen werden bzw. wurden der Kollektion weitere Sticker beigefügt. In den normalen Sticker-Tüten finden sich seit Mitte August weitere 52 neue Bilder, seit Anfang September noch einmal 48 neue und seit Ende September die letzten 60 neuen Sticker. Insgesamt ist die Kollektion damit auf 556 Bilder angewachsen.
Es wird aber noch komplizierter: Ohne die 160 neuen Bilder bekommt man das Original-Album nicht voll, denn von den 64 „Últimos Fichajes“ sind z.B. in der ersten Auflage erst sieben dabei – und auch bei einigen Clubs fehlen in der ersten Auflage einige Sticker-Nummern. Andere Update-Sticker werden dann ebenfalls über „alte“ drüber geklebt. Der spanische Sammler muss sich also theoretisch Tüten oder Displays aus allen vier Auflagen kaufen, oder bis zur letzten warten, in der dann alle Sticker enthalten sind, oder massenhaft tauschen, was angesichts der Nummerierung extrem kompliziert ist.
Shkodran Mustafi als normaler Sticker und sergio Ramos aus der „Serie Oro“
Es existiert zwar eine Checklist, die um alle Eventualitäten auszuschließen, jedem Verein 30 Plätze reserviert, insgesamt also von 1 bis 757 geht, doch ich kann mir deutlich Einfacheres vorstellen, als ständig in dieser ewig langen Checklist nachzuschauen, welcher Nummer der Sticker 13A des FC Barcelona denn nun entspricht.
Der Vorteil der extrem Kompliziertheit der Kollektion: Es sind theoretisch alle Spieler der Clubs als Sticker möglich. Der Nachteil: Es ist kein Platz für all diese Spieler – es sei denn man klebt sie mit obiger Methode übereinander.
Die Zweitliga-Logos von Elche und Getafe, sowie ein Sticker der „Los Valores del Capi“-Seite
Noch ein paar Worte zu den Stickern: Die gefallen mir ganz gut. Sie sind sehr groß, enthalten Porträt und Action-Foto der Spieler. Ebenfalls positiv ist die Tatsache, dass auch die Trainer eigene Sticker haben – zusammen mit ihrem präferierten Spielsystem (4-3-3, etc.). Einige Stars haben zudem einen leicht silbrig-glänzenden Sticker bekommen – ebenso die Vereins-Logos. Glanzstück der Kollektion sind die 16 „Serie Oro“-Bilder: Die besten Spieler mit goldenem Autogramm auf glänzendem Holo-Hintergrund. Sehen toll aus! Komplettiert wird das Album von einer Seite mit dem LaLiga-Maskottchen Capi – und 60 kleinen Bildern, die den „Chicle“-Kaugummis beiliegen.
Fazit: Wer eine echte Sammel-Herausforderung braucht, kann ruhig anfangen, die spanischen Fußballbilder zu kaufen. Doch Achtung: Es dürfte teuer werden. Insgesamt gefällt mir das mega-dicke, aber besser nummerierte italienische „Calicatori“-Album deutlich besser. Dennoch: Wenn man die umfangreichen Kollektionen aus Spanien und Italien sieht, merkt man erneut, wie schwach die Bundesliga-Alben von Topps in den vergangenen Jahren waren.
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Name: Megacracks 2016-2017 – Las Megafichas de LaLiga 2016-17
Publisher: Panini
Release (D): 23. August 2016
Cards: 540 (plus mindestens zwei Limitierte)
In Deutschland erhältliche Produkte:
– Starter Set – 7 Euro
– Cardstüte [mit 6 Cards] – 70 Cent [ein Display enthält 50 Tüten]
Aufbau der Sammlung:
001-027 Deportivo Alavés
028-054 Athletic Club
055-081 Atlético de Madrid
082-108 F.C. Barcelona
109-135 Real Betis
136-162 R.C. Celta
163-189 R.C. Deportivo
190-216 S.D. Eibar
217-243 R.C.D. Espanyol
244-270 Granada C.F.
271-297 U.D. Las Palmas
298-324 C.D. Leganés
325-351 Real Madrid
352-378 Málaga C.F.
379-405 C.AT. Osasuna
406-432 Real Sociedad
433-459 Sevilla F.C.
460-486 Real Sporting
487-513 Valencia C.F.
514-540 Villarreal C.F.
Alles andere als kompliziert ist hingegen die offizielle Trading-Cards-Kollektion zur LaLiga. Im Gegenteil: Die 540 Cards sind von 1 bis 540 durchnummeriert, jeder Club hat genau 27 Cards bekommen, füllt also drei Seiten im Binder aus. Der übrigens ist so vorbildlich, wie ich es in Deutschland noch nie gesehen habe: Jede (!) der 540 Cards hat einen eigenen Platz in den Hüllen, es müssen sich also keine zwei Karten Rücken an Rücken einen Platz teilen. Und: Die Hüllen haben oben rechts alle eine aufgedruckte Numerierung wie z.B. „280/288“. So muss der Sammler beim Start nicht erst kompliziert durchzählen, wo die Karte 473 denn nun genau hingehört, er kann direkt dorthin blättern. Deutsche Cards-Serien könnten sich von diesen beiden Pluspunkten ruhig inspirieren lassen.
Das Logo von Real Madrid. Antoine Griezmann als normale Card und Luis Suarez als „Mega Hero“
Die „Megacracks“ sind im Übrigen tatsächlich reine Trading Cards – und kein Spiel wie „Match Attax“ oder „Andrenalyn XL“. Letztere Marke existiert allerdings auch in Spanien, die spanischen Sammler können also Sticker, Trading Cards und Trading Card Game sammeln.
Dani Ceballos als „Mega Rookie“, Hiroshi Kiyotake als „Top Fichaje“ und Saúl als Limited Edition
Die Cards selbst sehen vom Layout her etwas altbacken aus, enthalten auf der Rückseite aber jede Menge Infos, z.B. alle Saison-Statistiken der Spieler inklusive der im entsprechenden Jahr absolvierten Spiele und erzielten Tore. Sonderkarten gibt es die „Mega Rookies“ und die „Top Fichajes“ (Top-Transfers), die allerdings nicht viel anders aussehen als die normalen Cards. Einen Glanz-Effekt haben hingegen die „Mega Heroes“, ebenso übrigens die Vereins-Logos. Limitierte Cards sind mir erst zwei bekannt: Sie stecken beide im Starter Set. Es wird aber sicher weitere geben.
Fazit: Eine solide Trading-Cards-Kollektion, die nicht unbedingt mit ihren Cards glänzt, dafür aber mit ihrem grandiosen Sammelordner, der Platz für alle Cards bietet und auf jeder 9er-Hülle aufgedruckte Nummern enthält.